Wenn Stress zur Gewohnheit wird

Ich bin es gewohnt, einen ausgefüllten Tag zu haben. Morgens weiß ich, was am jeweiligen Tag wichtig ist, und das erledige ich nach Prioritäten. Solange ich mich in der Zeit fühle und es wie geschmiert läuft, mag ich dieses Arbeiten.

Sobald es aber anstrengend wird, ich ungeduldig werde oder es immerzu eckt, dann spüre ich: „Es passt etwas nicht mehr.“

Beispiele dazu: Ich bekomme Informationen nicht, die ich brauche, oder jemand ist nicht erreichbar. Ich habe eigentlich keine Freude, aber der Verstand sagt, es muss getan werden. Das sollte ich tun und das und das……. Sobald ich das merke, nehme ich meine eigene Geschwindigkeit oder meine Erwartungshaltung von mir zurück.

Wir bemühen uns Tag für Tag, unseren vielfältigen Aufgaben und Rollen gerecht zu werden. Wir leben auch in einer Welt, in der wir ständig mit Neuem konfrontiert werden. Das führt bei vielen Menschen zu Dauerstress – sie sind sich dessen meist überhaupt nicht bewusst. Es ist für unseren Geist gewohnt und normal, aber für unseren Körper nicht. Es entspricht nicht seiner Natürlichkeit, in einem Notfallmodus zu laufen. Wir funktionieren, spüren aber sehr wohl, dass etwas anders sein sollte. Jeder kennt die vielen Stressoren wie Erwartungsdruck, Sorgen, Schlafmangel, Frustration in der Arbeit oder in der Beziehung.

Auf diesen Dauerstress möchte ich aber nicht eingehen, die Folgen davon sind vielfach nachlesbar!

Ich möchte Möglichkeiten aufzeigen, die mir immer helfen:

Wenn ich morgens aufstehe und schon merke, dass ich mich beeile oder selber unter Druck setze. Sobald ich das wahrnehme, schalte ich einen Gang in meinem Tempo zurück (werde also langsamer). So viel, bis es sich wieder gut anfühlt. Ich bestimme meine Geschwindigkeit. Ich habe jeden Morgen versucht, solange wie möglich in meinem eigenen Tempo zu bleiben und versuche zu bemerken, welcher Auslöser es verändert. Falls da ein unangenehmes Gefühl auftaucht, habe ich verschiedene Möglichkeiten;

  • Ich atme kurz durch oder spüre meine Füße (wie ich auf dem Boden stehe, wie es sich anfühlt zu gehen, geerdet zu sein) und Hände (was sie gerade ertasten oder wo sie aufliegen). Mir ist wichtig, im Hier und Jetzt zu sein, damit ich spüre, wie sich die jeweilige Tätigkeit, Situation oder eine Begegnung anfühlt.
  • Ich denke an etwas, worauf ich mich heute freue.
  • An manchen Tagen frage ich mich immer wieder: „Ist das jetzt wirklich wichtig?“ Es muss doch bitte nicht perfekt sein, wenn es mich unter Druck setzt.
  • Ich erlaube mir eine Pause (sobald ich in den Garten gehe und die Geräusche höre oder den Wind spüre, die Luft rieche, fühle ich mich besser)
  • Oft trinke ich mal ein Glas Wasser.
  • Ein kinesiologischer Ausgleich verändert sofort mein Zeitgefühl zum Positiven.
  • Eine sehr effiziente kinesiologische Übung, die ich überall anwenden kann: Halte mit einer Hand deine Stirn und stell dir vor, wie du dir die Situation jetzt wünscht und sie sich anfühlen soll. Bei Bedarf wiederholen!
  • Abends belohne ich mich immer gerne mit meinem Hobby. Sobald ich mich an die Nähmaschine setze oder ein paar Reihen stricke, vergesse ich die Zeit. Zeit spielt dann keine Rolle und ich fühle meine Freude an den Materialien und meiner Kreativität.

 

Manchmal, wenn ich so neben mir stehe und mich beobachte, was ich da mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide!

Wie gelingt es dir, aus deinem Alltagsstress auszusteigen?

Wie belohnst du dich?

 

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Filmempfehlung: Klang des Herzens

 Kerstin