„Langsam denken“

Wer einmal in der Eile des Aufbruchs etwas Wichtiges gesucht hat, weiß, wie unlogisch das Gehirn arbeitet, wenn es unter Druck steht.

Der gleiche Effekt ist zu beobachten, wenn man in einem Gespräch nicht gleich die passende Antwort parat hat, sondern erst Minuten danach. Dann fallen einem sogar mehrere Möglichkeiten der Erwiderung ein.

Vor einer Prüfung noch schnell mal zu wiederholen und sich die wichtigen Punkte ins Gedächtnis zu rufen, löst mehr Stress aus, als es bringt.

Habt ihr in Eile schon mal einen Koffer gepackt? Da werden meist nur die wichtigsten Dinge eingepackt, aber sicher nicht alles, was man braucht.

Unter Stress verliert man die Fähigkeit, auf beide Gehirnhälften gleichzeitig zuzugreifen. Entweder benützt man die logische Hälfte, dann bemüht man sich ohne Ergebnis, erledigt alles ohne Freude, ist angespannt und unsensibel. Oder aber die Gestalthälfte hat Stress und man kann nicht mehr logisch argumentieren, handelt ohne Überlegung oder kann sich an Details nicht erinnern (wo habe ich mein Handy oder den Schlüssel hingelegt?).

Darum ist es ganz im Sinne des Ergebnisses, sich für die wichtigen Vorhaben genug Zeit zu nehmen und sie nicht in Hektik zu erledigen. 

„slow thinking“ sollte die Devise in unserer Zeit sein.

Obwohl es scheinbar ganz aus der Mode gekommen ist, Zeit zu haben und Dinge sorgfältig eins nach dem anderen zu erledigen –

für mich ist es Lebensqualität!

 

Im Sommer und in deiner Ferienzeit hast du eine andere Routine und einen anderen Tagesablauf – du könntest dir vornehmen, langsam denken zu beginnen.

Vorhaben, eines nach dem anderen, nach Wichtigkeiten, zu erledigen. Einen Gedanken nach dem anderen zu denken, um die beste Lösung zu erreichen. Langsames Denken erlaubt uns, die Fähigkeiten unserer beiden Gehirnteile zu nutzen, mehreren Gedanken und Ideen Raum zu geben, sie wirken zu lassen, sie abzuwägen und sich dann bewusst für den nächsten Schritt oder eine Lösung zu entscheiden.

Langsam denken – wie fühlt sich das für dich an?

Herzlichst, deine Kerstin Rauchlechner