Sorgenfasten

Die Fastenzeit hat begonnen

Jedes Jahr zu Beginn der Fastenzeit überlege ich mir, welcher freiwillige Verzicht mir für die nächsten vierzig Tage guttut. In einem Jahr war es der Verzicht auf Fleisch, im nächsten auf Süßigkeiten, dann auf Alkohol, dann habe ich eine Maier-Kur gemacht.

Dieses Jahr habe ich mich entschieden, auf Sorgen zu verzichten –

ich mache Sorgenfasten. 

In diesem Jahr merke ich, dass ich, so wie im letzten Jahr, viele Gründe finde mir Sorgen zu machen.

Ich glaube, Ihr auch!

Die Gewohnheit hat sich bei mir zu einem Gewohnheitsmuster entwickelt, ich mache das automatisch. Wenn ich mich sorge, bin ich nicht mehr in der Gegenwart, sondern in einer ungewissen Zukunft, die ich ja gar nicht möchte und die auch meist nicht eintritt. Damit ist jetzt Schluss – ich verzichte darauf.

Sobald ich merke, dass mich sorgenvolle Gedanken einholen, weiß ich:

„Das denke ich jetzt nicht.

Das tut mir nicht gut, weil es sich nicht gut anfühlt.“

Indem ich versuche, auf andere Gedanken zu kommen, unterbreche ich das Denkmuster und versuche, das Ganze vertrauensvoll zu denken.

„Alles ist gut, so wie es ist. Das Leben macht keine Fehler. Im Nachhinein erkenne ich sicher das Gute aus der Situation.“

Du kannst am Beginn deines Sorgenfastens noch deine sorgenvollen Gedanken aufschreiben und nach den vierzig Tagen liest du nach, was davon übriggeblieben ist. Da diese Sorgen mir nun „nicht mehr im Magen liegen“, kann sich mein Magen im wahrsten Sinne des Fastens auch wirklich erholen.

Gezieltes Fasten ist hervorragend geeignet, um Körper, Geist und Seele nachhaltig zu entlasten. Es ermöglicht eine innere Reinigung, Entschleunigung und Regeneration

Vierzig Tage sind lange genug, um aus schwächenden Gewohnheitsmustern auszusteigen. Wir lösen uns von „Altem“ und werden offen für „Neues“. Sehr guttuend ist es auch, zu entschleunigen und Pausen einzulegen.

Schenken wir uns Zeit, um in die eigene Mitte zu kommen und Stabilität zu finden.

Deine Kerstin Rauchlechner